Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Zum Deininger Weiher und den Keltenschanzen, 49 km

Auf den Spuren der Kelten und Römer mit herrlichen Ausblicken auf die bayerischen Berge. Gewisse Kondition erforderlich. Der Lohn ist die Abkühlung im See!

Deininger Weiher
Deininger Weiher © A. Titze, OpenStreetMap

Links: Komoot, GPX-Datei

Tourverlauf:  Über Sauerlach zum Deininger Weiher und zurück über Oberbiberg.

Streckenlänge:  etwa 49 km Rundtour mit drei Abstechern

Streckencharakteristik:  Mittelschwere Tour mit Anstiegen überwiegend auf Waldwegen, teilweise auf wenig befahrene Straßen sowie Radwegen.

Besondere Tipps und Einkehrmöglichkeiten: Bademöglichkeit; viele Einkehrmöglichkeiten; Keltenschanzen bei Großeichenhausen, Oberbiberg und Holzhausen; Römerstraße „Via Julia“

Kultur am Wege: 

Kirche St. Valentin, Endlhausen (1756, schöner Rokokostuck, reiche Ausstattung)

Kirche St. Martin, Holzhausen (spätgotisch, barockisiert, gute Ausstattung)

Wallfahrtskapelle St.-Anna (1692, Wallfahrt am 26. Juli, Staucharting, erste Erwähnung 1157)

St.-Ulrichs-Kapelle bei Lanzenhaar (spätgotisch, schon 1315 urkundlich erwähnt, z. Teil schöne alte Fresken)

Kirche Mariä Geburt, Oberbiberg (um 1500, spätgotisch)

Kirche Hl. Kreuz, Kreuzpullach (1710, sehr sehenswert)

Tourenbeschreibung:

Hier werden einige der Highlights der Tour beschrieben.
Der Tourenverlauf ergibt sich über den oben befindlichen Komoot-Link bzw. die verlinkte Gpx - Datei. Bei Verwendung dieser Datei ist zu beachten, dass die Abstecher an den Sehenswürdigkeiten enden und man dann wieder zurückfahren muss.

Zur Belohnung: Bademöglichkeit am Deininger Weiher

Ziemlich auf der Hälfte der Rundtour befindet sich der Deininger Weiher, ein Naturschutzgebiet. Hier können wir baden oder einkehren, sofern es nicht wieder einmal einen Pächterwechsel gab.

Kurzabstecher ca. 1km - zur Keltenschanze bei Großeichenhausen:

Nach Sauerlach in Großeichenhausen gibt es die Abzweigung nach Gumpertsham. Dort können wir einen Abstecher zur ersten Keltenschanze machen, die nach ca. 1 km rechts am Weg liegt. Auf dieser Tour wird nach der Besichtigung wieder nach Großeichenhausen zurückgefahren. Die Anlage nahe dem vom Landratsamt angebrachten Schild ist schwer zu erkennen.

„Viereckschanzen sind annähernd quadratische Anlagen aus Erdwall und Graben, mit einem oder mehreren Eingangstoren. Sie stellen nach außen abgegrenzte Kultbezirke der spätkeltischen Zeit dar (letztes Jh. v. Chr. Geb.), in deren Inneren in kleinen hölzernen Tempeln sowie tiefreichenden Schächten religiöse Handlungen vollzogen wurden, wie man bei den umfangreichen Ausgrabungen bei Holzhausen feststellte. Auffallend ist die Häufung von 13 Keltenschanzen verschiedener Größe und Form im Raum Oberhaching–Wolfratshausen.“ Allein sechs davon liegen im südlichen Halbkreis um Deisenhofen, von denen man auf dieser Tour vier sehen  kann. Zurück in Großeichenhausen geht es weiter nach Endlhausen, wo wir den nächsten Abstecher zu einer Keltenschanze machen können. Sie ist die einzige, die bis jetzt ausgegraben wurde. In Holzhausen steht eine weitere Keltenschanze.

Ein unbekannter Besucher hat folgenden Text im offiziellen Schild angebracht:

“Keltische Viereckschanzen ein Rätsel"

Obwohl in den letzten Jahren in Bayern neue Grabungen in spätkeltischen  Viereckschanzen durchgeführt wurden, lässt sich die Funktion dieser Anlagen nach wie vor nicht zweifelsfrei in eine Richtung bestimmen. Die vor allem nach den Grabungen von K. Schwarz in Holzhausen 1957 - 1963 allgemein anerkannte Deutung als keltische Kultanlage scheint zu eng gefasst. Zwar lassen sich einzelne Funde und Befunde nennen, die einen kultischen Hintergrund haben könnten, andere Indizien weisen aber darauf hin, dass die Funktion vielfältiger war. Bei Schächten kann es sich primär um Brunnen gehandelt haben. Zum Bauensemble können kleine Kultbauten gehört haben, ebenso aber Speicherbauten und Grubenhäuser … Strategisch-militärische Gesichtspunkte haben bei der Platzwahl sicher keine Rolle gespielt. In der Regel lagen sie nahe am ackerbaulich gut nutzbaren Gebiet.”

Kurzabstecher ca. 1km - zur Keltenschanze bei Endlhausen:

Ähnlich wie bei Großeichenhausen kann bei Endlhausen zu einer wenig spektakulären Keltenschanze gefahren werden. Auch hier wird wieder nach Endlhausen zurückgefahren. 

Keltenschanzen bei Holzhausen:

Für die Keltenschanze bei Holzhausen braucht es keinen Abstecher, den man wieder  zurückfährt. Eine der beiden Keltenschanzen befindet sich von Süden kommend rechts am Ortseingang und ist gut sichtbar. Die Keltenschanzen in Holzhausen sind in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Zum einen sind gleich 2 Schanzen mit einem Abstand von gerade mal 300m vorhanden, zum anderen ist die südliche Schanze eine der wenigen, die gründlich archäologisch untersucht wurde. 

Abstecher ca. 2km - zur Keltenschanze bei Kreuzpullach:

In Jettenhausen biegen wir links ab nach Oberbiberg. Der Ortsname Biberg (=Hügel mit Wall) ist auf die dort befindliche keltische Viereckschanze zurückzuführen. Die Kirche St. Mariä Geburt (1475) nimmt die Südfläche dieser Schanze ein. Im Ort sollten wir einen Abstecher nach nach Kreuzpullach (1,3 km) machen und die äußerst sehenswerte Heilig-Kreuz-Kirche besuchen: Ein aufwändig ausgestatteter Barockbau von 1710 mit guter Stuckdekoration und – als Höhepunkt – ausgezeichneten Fresken und Skulpturen. (Schlüssel im ersten Haus links der Straße). Ein Stück weiter befindet sich eine Keltenschanze bei Kreuzpullach. Auch hier wird wieder - diesmal 2 km - nach Oberbiberg zurückgefahren. 

Überquerung der historischen Römerstrasse (ohne Karte kaum nachvollziehbar):

Nach Unterquerung der S-Bahn treffen wir nach circa 700 m auf die Römerstraße (Hinweisschild). Es handelt sich hier um einen Rest einer Straßenverbindung von Augsburg bis Salzburg aus dem 2. Jh. n. Chr. „Die wichtigste Ost-Westverbindung der römischen Provinz Raetien“. Die Heer- und Handelsstraße von der Provinzhauptstadt Augsburg (Augusta Vindelicorum) nach Salzburg (Juvavum) ist heute noch als schnurgerader, auf beiden Seiten von Materialgruben begleiteter Damm im Gelände sichtbar. Sie führte von Augsburg in Richtung Südosten, überquerte die Isar südlich von Grünwald und zog über die Straßenstation Isinisca (Helfendorf, dem Marterort des Hl. Emmeram) zum Innübergang Pons Aeni (Pfaffenhofen, nördlich von Rosenheim) nach Salzburg.

Der erst später gepflanzte Forst hat die Römerstraße im Südosten des Landkreises München vor Überackerung geschützt und sie weitgehend in ihrer ehemaligen Form konserviert.

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