Familien-Radldemo: Erste Kidical Mass in Garching mit 100 Teilnehmenden!
Bei der ersten Garchinger Kidical Mass sind am vergangenen Sonntag, den 22.9.2024, bei sonnigem Wetter rund 100 Teilnehmende kreuz und quer durch den Ort geradelt.
Die Organisatoren der Fahrrad-Demo, die Garchinger Ortsgruppen des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sowie von Bund Naturschutz und BUNDjugend, freuten sich über den großen Zulauf bei der Premiere.
Mit Rädern, Laufrädern und Tretrollern ging die große Schar nach kurzer Ansprache auf eine etwa acht Kilometer lange Tour durch Garching, wo sie mit Klingeln, Tröten und thematisch passender Musik auf sich aufmerksam machte. Viele Passanten blieben stehen, winkten den Radl-Demonstranten freundlich zu, und es ergab sich so manches Gespräch am Wegesrand.
Worum geht es bei der Kidical Mass?
Was wie ein lustiger Fahrradausflug aussah, hat allerdings einen ernsten Hintergrund: So verunglückten letztes Jahr in Deutschland über 27.000 Kinder unter 15 Jahren bei Straßenverkehrsunfällen, unter anderem auf dem Weg zur oder von der Schule. Die erste Garchinger Kidical Mass rückte daher die Schulwegsicherheit in den Fokus.
Cornelia Saffarian, Sprecherin der BUNDjugend Garching und Mutter von zwei Kindern, sagt: „Ganz besonders auf dem Weg zu ihrer Bildungsstätte müssen Schülerinnen und Schüler bestmöglich vor Verkehrsunfällen geschützt werden. Die Unversehrtheit unserer Kinder muss mehr wert sein als automobile Freiheit. Wir setzen uns daher für die schnelle Einführung von temporären Schulstraßen in Garching ein!“
Schulstraßen können für mehr Sicherheit sorgen
Für sogenannte Schulstraßen werden die Zuwege zu Schulen beispielsweise 30 Minuten vor Schulbeginn für den motorisierten Verkehr gesperrt, damit Kinder ihren Schulweg sicherer bestreiten können. In Garching besonders geeignet für die Einrichtung von Schulstraßen sind die Poststraße (Grundschule West und Max-Mannheimer-Mittelschule) sowie der Angerlweg und der Professor-Angermair-Ring (Grundschule Ost und Werner-Heisenberg-Gymnasium). Die Garchinger Politik hat bislang noch nicht den Mut fassen können, hier Schulstraßen einzurichten.
Leonard Burtscher, Ortsgruppensprecher ADFC Garching und Vater von drei Kindern, sagt: „Radfahren ist nicht nur klimafreundlich, sondern auch gesund, leise und macht allen Menschen Spaß, wenn sie sich dabei sicher fühlen! Gerade für innerörtliche Strecken muss das Fahrrad endlich das Verkehrsmittel Nummer eins werden – und zwar nicht nur für sportliche und mutige Radfahrende, sondern auch für Kinder und ältere Menschen. Voraussetzung dafür sind gute und sichere Radwege. In Garching setzen wir uns auch für Tempo 30 auf der Münchener Straße und für viele weitere Verbesserungen der Verkehrssicherheit ein.“
Erfolgreiche Petition für Tempo 30
Vor gut zwei Monaten haben ADFC und BUND/BUNDjugend Garching Landrat Christoph Göbel (CSU) eine Petition mit mehr als 1000 Unterschriften überreicht, in der gefordert wird, im Ortszentrum auf der Münchener Straße Tempo 30 einzuführen sowie Piktogramm-Ketten (Fahrradsymbole auf der Straße) anzubringen, um für alle kenntlich zu machen, dass die Straße von Radfahrern stellenweise mitbenutzt werden muss. Die Garchinger Fahrrad- und Umwelt-Engagierten erwarten seitdem ungeduldig seine Antwort.
Weiter Druck machen bei der kommenden Bürgersprechstunde
Um ihrer gemeinsamen Forderung nach mehr Verkehrssicherheit noch mehr Gehör zu verschaffen, werden die Demo-Organisatoren die anstehende Bürgersprechstunde vor Beginn der Stadtratssitzung am kommenden Donnerstag, den 26.9., um 19:30 Uhr, nutzen und auch dort auf ihre Anliegen aufmerksam machen.