20 Km/h machen den Unterschied!
Warum auch vermeintlich kleinere Überschreitungen der Höchstgeschwindigkeit große Folgen haben können und eine Beschränkung auf 30 km/h innerorts die Verkehrssicherheit deutlich verbessern würde.
Bevor ein Fahrzeug zum Stehen kommen kann, muss die Fahrerin oder der Fahrer zuerst auf eine Situation (z.B. ein Kind läuft auf die Straße) reagieren. In dieser Zeit bewegt sich das Fahrzeug ungebremst weiter = Reaktionsweg. Wird dann die Bremse betätigt, benötigt das Fahrzeug eine gewisse Strecke, um zum Stillstand zu kommen = Bremsweg. Der Anhalteweg ist die Summe aus Reaktionsweg und Bremsweg. Das Diagramm zeigt Reaktionsweg, Bremsweg und Anhalteweg bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten.
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Daraus lassen sich zwei wichtige Fakten ablesen:
Fakt 1:
Bei 50 km/h ist der Anhalteweg mehr als doppelt so lang wie bei 30 km/h.
Bei 70 km/h ist der Anhalteweg ca. 70 % länger als bei 50 km/h.
Fakt 2:
Angenommen, zwei Fahrzeuge, eins mit 30 km/h und eins mit 50 km/h bekommen zum gleichen Zeitpunkt an der gleichen Stelle den Auslöser für eine Vollbremsung, z.B. Kind/Hund läuft auf die Straße.
Dort wo das langsamere Fahrzeug schon steht (rotes X), fährt das schnellere Fahrzeug aufgrund das längeren Reaktionsweges noch ungebremst weiter, denn der Anhalteweg bei 30 km ist 13,5 m, alleine der Reaktionsweg bei 50 km/h ist 15 m.
Ähnlich sieht es bei 70 km/h gegenüber 50 km/h aus: Wenn das langsamere Fahrzeug nach 27,5 m steht (rotes Y), hat das Schnellere noch 60 km/h auf dem Tacho stehen.
Was ergibt sich daraus?
Der Anhalteweg verdoppelt sich, wenn man 50 km/h statt 30 km/h fährt.
Und wo man mit 30 km/h nach einer Notbremsung schon steht, würde man mit 50 km/h ungebremst auf das Hindernis (z.B. Kind, Hund) prallen.
Das entspricht einem Aufprall nach einem Sprung aus 10 m Höhe!
Also ist es absolut nicht unerheblich, ob man "ein paar km/h" zu schnell fährt. Bitte haltet Euch an die bestehenden Geschwindigkeitsbeschränkungen. So könnt Ihr aktiv das Risiko gefährlicher und tödlicher Unfälle vermindern.